Bisher war Wissensvermittlung auf Arca-Nihil einfach. Es gab große Bibliotheken mit tausenden Bänden, die man dort im Lesesaal durchsehen konnte. Seit die ANKH Literatur von der Erde heranschafft funktioniert dieses System nicht mehr. Wie kann man der Bevölkerung Zugang zu hunderttausenden Büchern verschaffen, welche nur auf Datenträgern im pdf, doc oder ePub Format existieren. Wo es doch auf Arca-Nihil keine Computer gibt und der Buchdruck noch in den Kinderschuhen steckt.

Es gibt keine Computer? Nein, das stimmt so nicht. Seit 112.ANZ arbeiten zwei ANSEC Rechner in den Sirupfabriken. Leistung: 800 Hertz und 500 Bytes Speicherkapazität auf einem 2kg Speichermedium. Kurz darauf folgten moderne Bordcomputer auf den neuen Galileo Luftschiffen mit 2.000 Herzt Taktung und 1 Kilobyte Speicher. Zusäzlich gab es noch ungefähr ein Dutzend Experimentalrechner in Laboren und Universitäten.
Von diesem Stand ausgehend plante der RAN die erste Phase des ANet - dem Internet für Arca-Nihil.
In dieser ersten Phase sollten in 10 Lesesälen jeweils 10 Bildschirmplätze zur Verfügung gestellt werden. Eine Tastatur, ein monochromer LCD Bildschirm mit 640x480 Bildpunkten, 10 kHz Taktung und 100 kB Speicher wurden gefordert. 100 KB, damit bei einer Ladegeschwindigkit von 10 Sekunden je Bildschirmseite eine weitere Seite gecached werden konnte, um beim normalen Lesen keine Wartezeiten zu erzeugen (Scrollen ging durch einen Hardwaretrick sehr schnell trotz der geringen Taktung). Neben den 80% Speicher für Screen und Resrvescreen blieben noch 20 Kilobytes für das Betriebssystem und kleine Anwendungen.
Die Rechner waren mit einem zentralen Server vernetzt. Dieser bestand aus 50 parallelen Rechnern, welche die Anfragen der clients bedienten und zum Einen auf 10 MB Speicher zugriffen, wo 5000 Userprofile mit jeweils 2 KB Privaptspeicher verwaltet sowie individielle Programme zur Verfügung gestellt wurden (einfacher Taschenrechner, Minibuchhaltung, Nachrichten versenden, Texte erfassen). Weiters war jeder der Rechner mit einer seriellen RS232 Schnittstelle verbunden. Diese 50 RS232 Interfaces waren auf der Erde erworben worden und verbanden die AN Prozessrechner über einen USB Port mit einem HP Server von der Erde. Dieser verfügte über mehrere Terabyte Festplattenspeicher. Dort war alle erworbene Literatur der Erde, die verfügbar sein sollte abgelegt und konnte von den Bildschirmarbeitsplätzen abgerufen werden. Wenn man wollte konnte man Bookmarks im persönlichen Profil ablegen, damit man an einer bestimmten Stelle fortsetzen konnte.
114.S66.ANZ wurde das ANet offiziell in Betrieb genommen und der erste Useraccount angelegt. Es gab dabei jede Menge Kinderkrankheiten, aber eine erste Nachricht konnte innerhalb des Systems versendet werden und der Aufruf eines Buches funktionierte nach mehreren Versuchen ebenfalls. Zufälligerweise griff der erste lesende User auf das Buch 'Eine ungewöhnliche Reise' vom Autor Arnold Nirgends zu und las dem Publikum laut das erste Kapitel vor, das auf dem grünen LCD Display angezeigt worden war.
Es war dies in der Tat ein denkwürdiger Moment und RAN Rat Sebastian Murl wies in seiner Ansprache darauf hin, dass 20.000 solcher Apparate geplant seien und sowohl beim Speicher, als auch bei der Taktfrequenz mit großen Fortschritten in den nächsten Jahren zu rechnen sei. Man kennt es ja von der Erde. Auch hier ist das Internet erst langsam, aber unaufhaltsam gewachsen. Der erste Schritt ist getan und die ersten 100 Terminals sind schon auf Monate hin ausgebucht.

Ehre dem RAN OoiwauK Aattotari, Arca-Nihil

Previous Post Telegrafenamt Next Post